Es gibt ihn noch, den normalen, frisch aufgebrühten Filterkaffee. Auch in den Zeiten, in denen es ihm wirklich schwer gemacht wird. Denn wenn sich zu dem Kaffee nicht mindestens noch eine aufgeschäumte Milch oder ein Geschmack gesellen, könnte man meinen, man macht etwas falsch. Selbst wenn in vielen Haushalten Kapsel- oder Padmaschinen, Kaffeeautomaten und dergleichen Einzug gehalten haben, gibt es sie noch, die Liebhaber eines frisch gebrühten Filterkaffees.
Kaffee aufbrühen ist ein Ritual
Sich einen frischen Kaffee aufzubrühen gleicht einem Ritual. Denn es kann beruhigend sein und es bedarf ein wenig Geduld und Zeit. Gerade in der heutigen zeit, in der alles schnell gehen muss, können solche kleinen Momente eine wahre Wohlfühlpause werden.
Bei der Auswahl des richtigen Kaffees fängt es an. Haben Sie genügend Zeit, so sollten Sie zusätzlich zum Kaffee brühen auch die Kaffeebohnen selber mahlen. Am besten eignet sich hier eine Handmühle. Denn hier wird die Bohne weder zu fein noch zu grob gemahlen. Ist der Kaffee zu fein, wird er schnell bitter, weil er zu lange zieht. Bei zu grob gemahlenem Kaffee hingegen kann sich das Aroma nicht ausreichend entfalten, weil das Wasser zu schnell durchläuft. Greifen Sie auf Bohnen aus der klassischen Kaffeeröstung zurück, wenn Sie auf Geschmack und Qualität Wert legen. Für eine Tasse Kaffee benötigen Sie zwischen 8 und 10 Gramm gemahlenen Kaffee. Natürlich ist auch Ihr Wasser ausschlaggebend für den Geschmack des Kaffees. Ist Ihr Wasser sehr kalkhaltig, sollten Sie auf herbere Kaffeeröstungen zurückgreifen.
Haben Sie Probleme mit einem erhöhten Cholesterinspiegel oder Herzprobleme, sollten Sie den klassischen Papierfilter verwenden, da dieser die Kaffeeöle aufsaugt. Ein Metallfilter lässt diese jedoch mit in den Kaffee und das Aroma wird verstärkt.
Auch wenn man von „Kaffee kochen“ spricht, sollten Sie die Wassertemperatur nicht zu hoch wählen. Die optimale Brühtemperatur für einen Filterkaffee liegt zwischen 90 und 96°C. Lassen Sie das Wasser also nach dem Aufkochen kurz zur Ruhe kommen. Ob Sie nun einen Wasserkocher oder einen Wasserkessel für den Herd verwenden, ist nicht ausschlaggebend.
Sollten Sie einen Keramikfilter einem Plastikfilter vorziehen, so ist es angebracht, wenn Sie ihn vorher mit warmem Wasser vorwärmen, damit das Wasser zum Kaffeebrühen nicht schlagartig abgekühlt wird. Denn auch zu kaltes Wasser macht einen dünnen und nicht sonderlich schmackhaften Kaffee.
Probieren Sie es aus, es lohnt sich. Auch wenn Ihnen vielleicht die Crema fehlt, die Sie bei einem Kaffee aus dem Vollautomaten gewöhnt sind. Milch und Zucker passen auch zu handgebrühtem Filterkaffee.