Ein Schlagwort, das neuerdings in aller Munde ist, ist die Bezeichnung „FairTrade„. Aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? Ist Fair Trade tatsächlich etwas Gutes, oder ist es nur eine neue Verkaufsmasche, eine Marketingstrategie? Und falls es etwas Gutes ist – sehen das alle so, oder gibt es auch Kritik daran? Zusammenfassend gefragt: Sollte man Produkte, die mit dem Begriff „Fair Trade“ für sich werben, kaufen?
Nun, sehen wir uns diese Punkte der Reihe nach an. Hinter Fair Trade steckt zunächst einmal die Erkenntnis, dass viele Menschen in der Welt ausgebeutet werden, für ihre Arbeit keine vernünftige Bezahlung erhalten, so dass sie trotz ihres Fleißes kaum ein menschenwürdiges Leben führen können. Gerade darauf beruht, ob man es sich nun eingestehen will oder nicht, ein Großteil unseres Wohlstandes.
Ob es nun Kinderarbeit in Indien ist, ob es schlecht bezahlte Arbeiter auf den Kaffeeplantagen in Südamerika sind oder ob es billige Näherinnen in China sind, die Kleidung für europäische Firmen herstellen:
Immer können wir uns die entsprechenden Produkte nur deshalb leisten oder sie zumindest zu einem günstigen Preis bekommen, weil andere Menschen sie mit viel Arbeit für sehr wenig Geld herstellen. Das ist natürlich ungerecht, und da Menschen von Natur aus keine Ungerechtigkeit mögen und schon gar nicht selbst ungerecht sein wollen, können sie diesen Gedanken nur schwer ertragen. Sie möchten also nicht schuld daran sein, dass andere Menschen leiden.
Deshalb entstand in den letzten Jahrzehnten nach und nach die Fair-Trade-Bewegung. Fair Trade ist Englisch und bedeutet „Fairer Handel“. Dahinter steht die Idee, dass Produkte, die mit diesem Siegel ausgezeichnet sind, gerechter
hergestellt werden – mit anderen Worten, die Arbeitskräfte müssen besser bezahlt und auch sonst besser behandelt werden. Verschiedene Dachorganisationen achten darauf, dass gewisse Mindestbedingungen eingehalten werden. Deshalb ist also Fair Trade tatsächlich etwas Gutes. Aber natürlich ist es zugleich auch eine Marketingstrategie – Firmen, die zum Beispiel Fair Trade Kaffee importieren, können damit inzwischen ihrer Konkurrenz viele Kunden wegnehmen. Das ruft natürlich auch Kritik hervor – mit anderen Worten, es gibt auch Argumente gegen Fair Trade, etwa die, dass dadurch unwirtschaftliche Strukturen geschaffen oder verstärkt werden. Alles hat eben immer zwei Seiten. Was aber die Frage angeht, ob man Fair-Trade-Produkte kaufen sollte: Wenn Sie es sich leisten können, kaufen Sie sie. Dieses System ist sicher nicht perfekt, aber es ist immer besser, ein wenig Gutes zu tun, als gar nichts zu bewirke
Was genau ist eigentlich Fair Trade?
Kommentar schreiben
Empfohlene Artikel im Kaffee Shop