Ökobilanz im Vergleich: Meercup vs. Mehrwegbecher – Welche Lösung ist nachhaltiger?
Die Diskussion um nachhaltige Verpackungslösungen ist aktueller denn je. Besonders beim Coffee-to-go oder bei Events stehen Unternehmen und Konsumenten vor der Frage: Einweg oder Mehrweg? Der Meercup – ein recyclingfähiger Einwegbecher aus Monopapier – stellt eine interessante Alternative zu klassischen Mehrwegbechern dar. Doch wie schneiden beide Systeme in der Ökobilanz ab?
Was ist eine Ökobilanz?
Eine Ökobilanz (Life Cycle Assessment) bewertet die Umweltwirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über Produktion, Nutzung und Reinigung bis hin zur Entsorgung oder Wiederverwertung.
Meercup – Einweg neu gedacht
Der Meercup besteht aus Monopapier mit einer wasserbasierten Barriere, ist vollständig plastikfrei und kann als PAP 22 im Altpapier recycelt werden. Damit unterscheidet er sich wesentlich von herkömmlichen Einwegbechern, die meist PE- oder PLA-beschichtet und schwer recycelbar sind.
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Kein Kunststoff oder PLA
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Recyclingfähig über die blaue Tonne
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Kein Spülaufwand, hygienisch und leicht
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Ideal für Events, Kliniken, Automaten und Take-away
Mehrwegbecher – Die Lösung für den Dauergebrauch?
Mehrwegbecher bestehen meist aus Polypropylen, Edelstahl oder Glas. Sie sind langlebig und für den Dauereinsatz geeignet, jedoch mit einem nicht zu unterschätzenden Spül- und Rücklaufaufwand verbunden.
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30–100-fache Nutzung erforderlich
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Benötigen Wasser, Energie und Chemikalien zum Spülen
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Rückgabesysteme oft aufwendig oder unzuverlässig
Vergleichstabelle: Meercup vs. Mehrwegbecher
Kriterium | Meercup (Einweg) | Mehrwegbecher |
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Material | Monopapier | Kunststoff, Edelstahl, Glas |
Nutzungshäufigkeit | Einmalig | 30–100 Mal |
Spülaufwand | Keine Reinigung notwendig | Benötigt Wasser, Strom, Reinigungsmittel |
Recycling | Über Altpapier (PAP 22) | Nur nach Lebenszyklus, ggf. thermische Verwertung |
CO₂ pro Nutzung | Sehr gering | Erst ab 30–50 Nutzungen ökologisch vorteilhaft |
Studien & Quellenlage
Das Umweltbundesamt hat in einer umfangreichen Studie festgestellt, dass Mehrwegbecher erst ab einer Nutzung von mindestens 40 bis 44 Mal umweltfreundlicher sind als recyclingfähige Einwegbecher wie der Meercup. Voraussetzung ist dabei ein nachhaltiger Energie- und Wassermix beim Spülen.
Die UBA-Pressemitteilung von 2019 betont zusätzlich, dass konventionelle Einwegbecher mit Kunststoffbeschichtung eine hohe Umweltlast verursachen und kaum recycelt werden können.
Fazit: Die passende Lösung je nach Anwendungsfall
Mehrweg ist sinnvoll, wo Rückgabe- und Spülinfrastruktur vorhanden ist. In Cafés, Kantinen oder im Büro ist das oft machbar. Dort kann ein Becher durch vielfache Nutzung seine ökologische Stärke ausspielen.
Der Meercup bietet die nachhaltigste Einweglösung für alle anderen Fälle – ob auf Veranstaltungen, in medizinischen Einrichtungen oder bei Selbstbedienungsautomaten. Er benötigt keine Rückgabe, keine Reinigung, ist hygienisch und lässt sich umweltfreundlich recyceln.
So ergänzen sich Einweg und Mehrweg sinnvoll – und der Meercup macht Einweg nicht zum Problem, sondern zu einem Teil der Lösung.